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1.1. MARC (machine-readable cataloging)

MARC steht für eine Reihe von Datenformaten, die vor allem von Bibliotheken zur bibliographischen Beschreibung ihrer Bestände verwendet werden. Das Format wurde in den 1960er Jahren in der Library of Congress (LoC) entwickelt um Katalogisierungsdaten in maschinenlesbarer Form bereitzustellen. Anforderungen an das Format waren:

...

UNIMARC war ein Austauschformat, das als Hub dienen sollte, indem die Daten von einem nationalen MARC-Format in UNIMARC und dann von UNIMARC in ein anderes nationales MARC-Format konvertiert werden konnten. 

1.2. MARC21

In den 1990er Jahren rückte die Idee einer Vereinheitlichung der MARC-Formate in den Vordergrund, als vor allem die englischsprachigen MARC-Anwender planten, die Formate der USA, Großbritanniens, Kanadas, Australiens und Neuseelands zu harmonisieren. Das Ergebnis war die Zusammenführung der USamerikanischen und kanadischen MARC-Formate in einem gemeinsamen Format - MARC21 (record format for the 21st century) - das 1999 veröffentlicht wurde. Dieses Format beschränkt sich nicht nur auf die bibliographische Beschreibung von Dokumenten, sondern stellt insgesamt fünf Formate für verschiedene Arten von Daten bereit (s. https://www.loc.gov/marc/96principl.html):

  1. MARC 21 Format for Bibliographic Data für die Codierung von bibliographischen Beschreibungen,
  2. MARC 21 Format for Holdings Data für die Codierung von Bestandsinformationen,
  3. MARC 21 Format for Authority Data für die Codierung von Normdaten,
  4. MARC 21 Format for Classification Data für die Codierung von Klassifikationen,
  5. MARC 21 Format for Community Information für die codierte Beschreibung von Ereignissen, Programmen, Diensten usw.

Die Formate werden von der LoC bereitgestellt (s. https://www.loc.gov/marc/) und von der MARC Steering Group und dem MARC Advisory Committee gepflegt und weiterentwickelt. Datenbestände in MARC21 bestehen i.d.R. aus einzelnen Datensätzen, von denen sich jeder auf eine bestimmte Ausgabe einer Ressource bezieht. Daraus ergibt sich für die Katalogisierung von Digitalisierten Werken eine klare Trennung zwischen dem Datensatz zur Printausgabe eines Werks und dem Datensatz der digitalen Reproduktion.

Obwohl MARC21 für heutige Verhältnisse oft etwas archaisch anmutet, erfreut es sich in der Bibliothekswelt doch relativ großer Beliebtheit und wird nicht nur in den englischsprachigen Ländern, sondern auch in zahlreichen europäischen Ländern wie Deutschland, Frankreich, Ungarn, Dänemark u.a. genutzt.