Inhalt

Änderungsverlauf

: initiale Veröffentlichung der Version EAD(DDB)-WGM 1.0

: Anpassungen zur Veröffentlichung der Version EAD(DDB)-WGM 1.1, Korrekturen, Ergänzungen

  • Version EAD(DDB)-WGM 1.1 hochgeladen und verlinkt
  • Fehlerhaftes Beispiel zum Abschnitt "Kontrollierte Vokabulare" gestrichen
  • Hinweis auf Möglichkeit der Rollenzuweisung und "personenbezogenen" Erschließung für juristische Personen eingefügt unter "Struktur der personenbezogenen Erschließungsangaben"
  • Hinweis auf Verpflichtung zur Angabe von Attributswerten für @normal unter "Kontrollierte Vokabulare" eingefügt

Einführung

Im Rahmen des Themenportals Wiedergutmachung im Archivportal-D sollen große Mengen an personenbezogenen Unterlagen aus verschiedenen Archiven nach einheitlichen Kriterien zugänglich gemacht werden. Ziel ist der Aufbau einer umfassenden Rechercheplattform nach den in den Unterlagen referenzierten Personen. Dazu hat die ad hoc Arbeitsgruppe (AG) "Transformation der Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts" der Konferenz der Leiterinnen und Leiter der Archivverwaltungen des Bundes und der Länder (KLA) die Unterarbeitsgruppe (UAG) "Erschließung" ins Leben gerufen. Diese soll übergreifende Erschließungsstandards für personenbezogenes Schriftgut aus dem Wiedergutmachungskontext definieren, welche die Grundlage für die einheitliche Recherche und Zugänglichmachung bilden sollen. Der erste Schritt in diesem Prozess war die Entwicklung eines Metadatenkatalogs für Einzelfallakten nach dem Bundesentschädigungsgesetz von 1953 und dessen Vorläuferregelungen. Dieser Metadatenkatalog wurde Mitte 2023 von der UAG an die AG übergeben und von der KLA zustimmend zur Kenntnis genommen. Im Folgenden wird beschrieben, wie der von der UAG "Erschließung" entwickelte Metadatenkatalog in einem ergänzenden Anwendungsprofil von EAD(DDB) abgebildet werden soll. Dieses Anwendungsprofil mit dem Namen EAD(DDB)-WGM soll bis zu seiner noch nicht zu terminierenden Ablösung durch entsprechende Empfehlungen für das bislang unveröffentlichte EAD4 als Datenlieferformat für das Themenportal Wiedergutmachung dienen.

Weitere Entwicklung

Im Zuge der weiteren Arbeit der UAG "Erschließung" werden auf Basis des Metadatenkatalogs für Entschädigungsakten Erschließungsempfehlungen für weitere personenbezogene Unterlagengruppen aus dem Kontext der Wiedergutmachung erstellt werden, beispielsweise Unterlagen nach dem Bundesrückerstattungsgesetz. Ziel ist es dabei, für diese weiteren Metadatenkataloge keine neuen Metadatenformate beziehungsweise Anwendungsprofile zu etablieren, sondern das hier vorliegende Format weiter um gegebenenfalls hinzu kommende Erschließungsinformationen zu ergänzen. Entsprechend dem Fortschritt dieser Arbeiten wird diese Seite künftig laufend aktualisiert.

Geplante Aktualisierungen dieser Seite betreffen ferner die beiden Themen Schema und Validierung: So wird voraussichtlich im Laufe des Jahres 2024 ein angepasstes XML-Schema für das vorliegende Datenformat veröffentlicht werden. Darüber hinaus wird die Validierungsfunktion für EAD-Dateien im Data Preparation Tool ergänzt um eine Validierung für das vorliegende Datenformat.

Abschließend zu klären ist aktuell die Erfassung und daher auch die Abbildung von institutionellen Antragstellern und institutionellen Geschädigten im Datenformat. Nähere Angaben dazu sollen im Verlauf der weiteren Arbeit der UAG "Erschließung" und/oder der weiteren Entwicklung des Themenportals erarbeitet werden.

Im Rahmen der weiteren internationalen Entwicklung von Encoded Archival Description wird das vorliegende Format voraussichtlich im Laufe der nächsten Jahre durch eine Umsetzung in EAD4 ergänzt und perspektivisch ersetzt werden. Aktuelle Entwicklungen bezüglich einer Umsetzung in EAD4 werden ebenfalls auf dieser Seite festgehalten und bekannt gegeben.

Metadatenkatalog

Als Vorlage für die Umsetzung des Anwendungsprofils dient der Metadatenkatalog der UAG "Erschließung" für Einzelfallakten nach dem Bundesentschädigungsgesetz. Dieser enthält zahlreiche Erläuterungen zu Inhalt und Form der einzelnen im Datenformat abgebildeten Erschließungsangaben. Entsprechend empfiehlt es sich, zum Verständnis und für die Implementierung des Formats, den Metadatenkatalog hinzuzuziehen. Der Metadatenkatalog kann hier heruntergeladen werden:

Umsetzung im Metadatenformat

Grundlagen

Die im Metadatenkatalog abgebildeten Erschließungsdaten übersteigen die Darstellungsmöglichkeiten des bisherigen archivischen Metadatenformats EAD(DDB). Dies macht die Einführung eines ergänzten EAD(DDB) für Wiedergutmachungsakten erforderlich, welches die zusätzlichen wiedergutmachungsspezifischen Daten abbilden kann. Darüber hinaus ist für das Themenportal auch aus technischen Gründen eine Ergänzung des bisherigen EAD(DDB) erforderlich, um zu markieren, welche Datensätze in das Themenportal Wiedergutmachung einfließen und der entsprechenden Personensuche zugeführt werden sollen. Das Ergebnis ist das vorliegende Format EAD(DDB)-WGM, das hier beschrieben werden soll.

Die Struktur und Basiserschließungsdaten für personenbezogenes Archivgut unterscheiden sich gemäß dem Metadatenkatalog nahezu nicht von den bisher in EAD(DDB) abgebildeten Informationen: So besteht beispielsweise die Erschließungshierarchie von Tektonik und Findbuch auch für Wiedergutmachungsunterlagen fort. Ebenso sind andere übliche Erschließungsangaben im Wiedergutmachungs-Metadatenkatalog wiederzufinden, wie die Provenienz oder Laufzeit. Die grundsätzliche Strukturierung und Kerninhalte der bestehenden Erschließung konnten somit unmittelbar aus EAD(DDB) übernommen werden. Dadurch konnte erreicht werden, dass EAD(DDB) vollständig aufwärtskompatibel zu EAD(DDB)-WGM sein konnte. Hierzu war es lediglich erforderlich, auch diejenigen Elemente aus EAD(DDB) in EAD(DDB)-WGM zuzulassen, die inhaltlich nicht explizit im Metadatenkatalog vorgesehen sind, beispielsweise die physische Beschreibung der Unterlagen (wie die Umfangsangabe, die abhängig vom Archiv in vielen Fällen sicher auch ohne Nennung im Metadatenkatalog erfasst wird). Für das vollständige Verständnis und die Implementierung von EAD(DDB)-WGM ist dementsprechend die Kenntnis von EAD(DDB) als Basisformat die Grundlage. Die folgenden Ergänzungen zu EAD(DDB) erfolgen jeweils bezogen auf einzelne Verzeichnungseinheiten und befinden sich somit innerhalb der aus EAD(DDB) bekannten Klammer des jeweiligen <c level="file">-Elements der Verzeichnungseinheit. Diese lediglich ergänzende Funktion von EAD(DDB)-WGM ermöglicht es damit grundlegend auch, gemischte Bestände im Format EAD(DDB)-WGM zu exportieren, die beispielsweise überwiegend aus herkömmlichen Erschließungsdaten im Format EAD(DDB) bestehen und nur einzelne personenbezogene Verzeichnungseinheiten enthalten, die nach dem erweiterten Wiedergutmachungs-Metadatenkatalog erschlossen wurden.

Ergänzungen bezüglich der Kerninformationen, die auch schon bisher üblicherweise in EAD(DDB) abgebildet werden, betreffen das Element <unitid>, welches um neue Attribute zur Abbildung der BZK-Nummer (Nummer der Bundeszentralkartei für Entschädigungsanträge) und gegebenenfalls eines abweichenden Aktenzeichens erweitert wurde. Anpassungen wurden ferner vorgenommen für das Element <unitdate>, welches jetzt eine ergänzende Nachlaufzeit enthalten kann, sowie für das Element <accessrestrict>, das nun eine Datumsangabe zur Abbildung von Schutz- und Sperrfristen enthalten kann.

Kern der Umsetzung des Metadatenkatalogs in EAD(DDB)-WGM und wichtigste Ergänzung gegenüber EAD(DDB) ist das Element <controlaccess>. <controlaccess> ist dem EAD(DDB) zugrunde liegenden EAD2002 entnommen worden und ist entsprechend schemakompatibel zu EAD2002. In EAD(DDB) war das Element bisher nicht enthalten, sodass damit die gewünschte Differenzierung zum bestehenden EAD(DDB) gegeben ist. Auf Portalseite könnten so anhand des stets ergänzenden <controlaccess>-Elements als "Markierung" die wiedergutmachungsspezifischen Verzeichnungseinheiten innerhalb der EAD-Datei identifiziert und in das Themenportal Wiedergutmachung und die Personensuche aufgenommen werden.

Personenbezogene Erschließungsangaben

Struktur der personenbezogenen Erschließungsangaben

Innerhalb von <controlaccess> und seinen Subelementen werden die personenbezogenen Informationen des von der UAG erarbeiteten Metadatenkatalogs abgebildet. Die Abbildung der personenbezogenen Informationen entspricht dabei der folgenden Logik:

Für jede im Rahmen der Erschließung gemäß Metadatenkatalog erfasste Person (beispielsweise Geschädigte oder Antragstellende eines Entschädigungsantrags) wird in EAD(DDB)-WGM ein <controlaccess>-Element angelegt. Dieses <controlaccess>-Element enthält die jeweils zur Person gehörigen, gemäß Metadatenkatalog erschlossenen personenbezogenen Informationen in einer strukturierten Liste <list>, die die einzelnen Erschließungsinformationen innerhalb jeweils eines Listen-<item> enthält. Ein Listen-<item> kann einem Namensbestandteil (z.B. Vorname), einem Datum (z.B. Geburtsdatum), einem Ort (z.B. Geburtsort) oder einer beliebigen anderen einzelnen Erschließungsinformation aus dem Metadatenkatalog entsprechen. Die eigentlichen Erschließungsangaben werden innerhalb des <item> in semantisch passenden Elementen angegeben, beispielsweise <geogname> für Informationen mit Ortsbezug, <persname> für Personennamen und so weiter. Angaben, die keine geeignete semantische Entsprechung in dem zugrunde liegenden Format EAD2002 haben, werden in generischen <name>-Elementen innerhalb der <item>-Elemente festgehalten. Die Angabe, welche Erschließungsinformation aus dem Metadatenkatalog in dem jeweiligen Element abgebildet wird, wird durch ein entsprechendes @role-Attribut festgehalten, das die Bezeichnung der Erschließungsinformation als Attributwert enthält. Die Attributwerte der @role-Attribute müssen dabei zwingend (auch in der Schreibweise) exakt den in der Beispieldatei hinterlegten Angaben entsprechen.

Neben natürlichen Personen konnten auch juristische Personen als Antragstellende oder Verfolgte auftreten. In diesem Fall wird <corpname> zur Angabe des entsprechenden Namens der Körperschaft genutzt. Die übrigen Erschließungsangaben einschließlich der Rolle "antragstellend/verfolgt" können, soweit vorhanden, analog zu natürlichen Personen festgehalten werden.

Beispiel:

<!-- (...) -->
<c>
   <!-- (...) -->
  <controlaccess>
      <list>
         <!-- (...) -->
         <item>
            <persname role="Vorname">Franz</persname>
         </item>
         <item>
            <!-- (...) -->
         </item>
         <!-- (...) -->
      </list>
   </controlaccess>
   <!-- (...) -->
</c>
<!-- (...) -->

Rolle der Person

Zwischen dem ursprünglich veröffentlichten Metadatenkatalog und dessen Umsetzung in EAD(DDB)-WGM besteht ein wesentlicher Unterschied: Während der Metadatenkatalog aus inhaltlichen Gründen zwei unterschiedliche Entitätentypen für die in den Akten genannten Personen vorsieht (Geschädigte und Antragstellende), nutzt EAD(DDB)-WGM lediglich einen einzigen Entitätentyp, die "Person". Dieser Entitätentyp kann grundsätzlich alle sowohl für Antragstellende als auch für Geschädigte vorgesehenen Metadatenfelder enthalten. Da sowohl Antragstellende als auch Geschädigte semantisch "Personen" sind und damit eine Reihe von identischen Metadatenfeldern nutzen (beispielsweise Vorname, Nachname, Geburtsort) und da die Metadaten beider Entitäten in dieselbe Personensuche im Themenportal einfließen sollen, war eine Zusammenlegung zu einem Entitätentyp "Person" sachgerecht und sinnvoll. Um dennoch die unterschiedlichen Rollen der individuellen Personen in Bezug auf eine Verzeichnungseinheit unterscheiden zu können, wurde ein neues Merkmal eingeführt, die "Rolle". Die Rolle wird analog zu den übrigen Erschließungsangaben innerhalb der Liste der personenbezogenen Erschließungsinformationen festgehalten. Aktuell sind als Rollen für Personen die Werte "verfolgt" und "antragstellend" zulässig.

Beispiel:

<!-- (...) -->
<item>
   <name role="Rolle" normal="verfolgt"/>
</item>
<!-- (...) -->

(Die Ausgestaltung der Rollenangabe in EAD(DDB)-WGM folgt der unten ausgeführten Abbildung von kontrollierten Vokabularen.)

WGM-ID und GND-Nummer der Person

Zur eindeutigen Identifikation der einzelnen Personen ist im Metadatenkatalog die Angabe der jeweiligen Identifikationsnummer der Person aus der Gemeinsamen Normdatei (GND) vorgesehen. Eine unmittelbare Nachnutzung der GND-Nummer zur Identifikation im Themenportal ist jedoch gegenwärtig im Rahmen der technischen Umsetzung des Themenportals nicht gegeben. Entsprechend soll zwar, sofern ermittelbar, die GND-Nummer erschlossen und in EAD(DDB)-WGM abgebildet werden können. Zugleich ist jedoch ein weiterer Identifikator erforderlich, der eine verlässliche eindeutige Identifikation einer Person im Rahmen des Themenportals gewährleistet, die "WGM-ID". Dieser Identifikator kann auf die GND sowie gegebenenfalls auf andere Personenindizes beispielsweise bei Partnerorganisationen gemappt werden, sodass eine Verlinkung von Personendaten zu entsprechenden Datenbeständen bei Partnerorganisationen und in Normdateien möglich ist. Der Index der WGM-IDs wird zentral gepflegt und den Archiven zur Nachnutzung und Berücksichtigung im Rahmen der Erschließung zur Verfügung gestellt. Die identifizierenden Angaben der WGM-ID und GND-Nummer werden in einem eigenen Listeneintrag im Rahmen von <controlaccess> abgebildet. Die GND-Nummer wird im Attribut @authfilenumber wiedergegeben. Der Verweis auf die GND als zugrunde liegende Normdatei erfolgt im Attribut @source. Die WGM-ID wird im Elementinhalt angegeben (im Beispiel unten nach dem Schema einer UUID).

Beispiel:

<!-- (...) -->
<item>
   <name role="WGM-ID" authfilenumber="0123456789" source="GND">cf4bc263-3a26-469e-a7a7-f1c0ba6bd2b4</name>
</item>
<!-- (...) -->

(Die Ausgestaltung der GND-Nummer in EAD(DDB)-WGM folgt der unten ausgeführten Abbildung von kontrollierten Vokabularen.)

Kontrollierte Vokabulare

Für einzelne Erschließungsinformationen aus dem Metadatenkatalog ist die Verwendung eines kontrollierten Vokabulars beziehungsweise einer Werte- oder Auswahlliste vorgesehen (Beispielsweise akademische Titel, Staatsangehörigkeiten, Verfolgungsgründe). Die Werte aus der Werte- oder Auswahlliste beziehungsweise dem kontrollierten Vokabular werden als Attributwert des Attributs @normal festgehalten. Die Angabe von Attributswerten für das Attribut @normal ist verpflichtend. Entsprechende Attributswerte sind der Beispieldatei und künftig auch der Schemadatei zu entnehmen. Falls ergänzende oder abweichende Eingaben als Freitext möglich sind, werden diese als Elementinhalt des jeweiligen Elements eingegeben. Für Erschließungsangaben, für die im Metadatenkatalog der Feldtyp "Auswahlliste + Freitext" festgehalten wurde, werden keine normalisierten Angaben aus der Auswahlliste im Attribut @normal hinterlegt. Durch die Möglichkeit einer Freitexteingabe ist die Auswahl nicht endlich, sodass kein kontrolliertes Vokabular vorliegt. Die Auswahlliste stellt in diesen Fällen vielmehr eine normierte Ausfüllhilfe für die Erschließung dar.

Beispiele:

<!-- (...) -->
<item>
   <name role="akademischer Titel" normal="Dr."/>
</item>
<!-- (...) -->
<!-- (...) -->
<item>
   <name role="Verfolgungsgrund" normal="politische Überzeugung"/>
</item>
<!-- (...) -->
<!-- (...) -->
<item>
   <name role="Zwangssterilisierung" normal="nein"/>
</item>
<!-- (...) -->
<!-- (...) -->
<item>
   <name role="Emigration" normal="ja">New York, US</name>
</item>
<!-- (...) -->

Normdaten

Die Verwendung von Normdaten ist im Metadatenkatalog für viele Erschließungsinformationen nicht explizit vorgegeben. Da in vielen Fällen Archive entsprechend ihrer üblichen Erschließungsrichtlinien Normdaten nutzen und da für die Fälle, wo Normdaten seitens der Archive nicht genutzt werden, ein portalseitiges Mapping auf Normdaten ermöglicht werden soll, enthält EAD(DDB)-WGM die Möglichkeit, einzelne Erschließungsangaben mit Normdaten zu versehen. Vorgesehen seitens EAD(DDB)-WGM ist dabei die Verwendung der GND. Wie auch in EAD(DDB) erfolgt die Angabe der GND-Nummer als Attributwert für das Attribut @authfilenumber. Der Verweis auf die GND erfolgt im Attributwert des Attributs @source. Freitexteingaben zu den Normdaten finden sich im Elementinhalt.

Beispiel:

<!-- (...) -->
<item>
   <geogname role="Geburtsort" authfilenumber="4058282-6" source="GND">Stuttgart (S)</geogname>
</item>
<!-- (...) -->

Unsichere Datumsangaben

Der Metadatenkatalog ermöglicht das Festhalten unsicherer Datumsangaben für Geburts- und Sterbedaten der Personen. Diese werden durch das bereits in EAD2002 angelegte Attribut @certainty ausgedrückt. Falls das Datum im Sinne des Metadatenkatalogs als "vermutet" gekennzeichnet ist, ist das Attribut @certainty mit dem Attributwert "uncertain" zu verwenden. Falls das Datum nicht vermutet ist, ist das Attribut @certainty wegzulassen.

Beispiel:

<!-- (...) -->
<item>
   <date role="Geburtsdatum" certainty="uncertain" normal="1945-05-01">01.05.1945</date>
</item>
<!-- (...) -->

Unsichere Ortsangaben

Die Angabe "Sterbeort vor 1947" laut Metadatenkatalog kann einen vermuteten Sterbeort enthalten. Dieser wird durch das ergänzende Element <note> innerhalb des Listen-<item> gekennzeichnet. <note> erhält entsprechend dem @role-Attribut des zugehörigen <geogname> ein @label-Attribut mit demselben Attributwert, "Sterbeort vor 1947". In dem innerhalb von <note> befindlichen <p>-Element findet sich als Elementinhalt die Angabe "vermutet". Ist der Sterbeort nicht vermutet, ist das Element <note> wegzulassen.

Beispiel:

<!-- (...) -->
<item>
   <geogname role="Sterbeort vor 1947" authfilenumber="4058282-6" source="GND">Stuttgart (S)></geogname>
   <note label="Sterbeort vor 1947">
      <p>vermutet</p>
   </note>
</item>
<!-- (...) -->

Wiederholbare Erschließungsangaben

Einzelne Felder sind laut Metadatenkatalog wiederholbar. In diesen Fällen wird das gesamte Element einschließlich des umschließenden <item>-Elements wiederholt.

Beispiel:

<!-- (...) -->
<item>
   <name role="Verfolgungsgrund" normal="politische Überzeugung"/>
</item>
<item>
   <name role="Verfolgungsgrund" normal="Weltanschauung"/>
</item>
<!-- (...) -->

Weitere Ergänzungen gegenüber EAD(DDB)

<unitid>

Für <unitid> wurden zwei neue Varianten für das @type-Attribut eingefügt für Aktenzeichen und BZK-Nummer. Die entsprechenden Attributwerte lauten "AZ" für Aktenzeichen und "BZK" für die BZK Nummer. Die Angabe des eigentlichen Aktenzeichens beziehungsweise der BZK-Nummer erfolgt im Elementinhalt.

Beispiele:

<unitid type="AZ">AZ 1234</unitid>
<unitid type="BZK">BZK 1234</unitid>

<unitdate>

Für <unitdate> wurde ein neues @label-Attribut eingefügt zur Angabe von Nachlaufzeiten. Die normalisierte Laufzeit wird wie im zugrunde liegenden EAD(DDB) im Attribut @normal wiedergegeben, die Texteingabe erfolgt im Elementinhalt.

Beispiel:

<unitdate label="Nachlaufzeit" normal="1990-01-01/1992-12-31">1990-1992</unitdate>

<accessrestrict>

Der Metadatenkatalog definiert die Möglichkeit der Angabe einer allgemeinen Schutzfrist, einer personenbezogenen Schutzfrist sowie einer Sperrfrist. Um diese Angaben gegebenenfalls künftig im Rahmen des Portals auswertbar zu machen, wurde in EAD(DDB)-WGM das bisherige Element <accessrestrict> um die Möglichkeit einer strukturierten Datumsangabe ergänzt. Diese Datumsangabe ist schemakonform zu EAD2002. Zur Angabe der Fristen wurde das Element <chronlist> ergänzt, in dessen Subelement <chronitem> die Art der Frist (Schutzfrist, Schutzfrist Personen, Sperrfrist) mittels des Elements <event> festgehalten werden kann. Ebenfalls in <chronitem> findet sich das Enddatum der Schutz- bzw. Sperrfrist innerhalb des Elements <date> – einerseits in Textform als Elementinhalt, andererseits maschinenlesbar normalisiert als Attributwert für das Attribut @normal.

Beispiele:

<accessrestrict>
   <p>Rechtsgrundlage Schutzfrist als Freitext - Text der Rechtsgrundlage</p>
   <chronlist>
      <chronitem>
         <date normal="2030-12-31">31.12.2031</date>
         <event>Schutzfrist</event>
      </chronitem>
   </chronlist>
</accessrestrict>
<accessrestrict>
   <p>Rechtsgrundlage der personenbezogenen Schutzfrist als Freitext - Text der Rechtsgrundlage</p>
   <chronlist>
      <chronitem>
         <date normal="2030-12-31">31.12.2031</date>
         <event>Schutzfrist Personen</event>
      </chronitem>
   </chronlist>
</accessrestrict>
<accessrestrict>
   <p>Rechtsgrundlage Sperrfrist als Freitext - Text der Rechtsgrundlage</p>
   <chronlist>
      <chronitem>
         <date normal="2030-12-31">31.12.2031</date>
         <event>Sperrfrist</event>
      </chronitem>
   </chronlist>
</accessrestrict>

Beispieldatei für EAD(DDB)-WGM

Für EAD(DDB)-WGM wird eine Beispieldatei mit allen Elementen und Attributen zur Verfügung gestellt, welche in einem beliebigen XML-Editor betrachtet werden kann.
Alternativ wird beim Aufruf des Links eine Vorschau in GitHub angezeigt, die ebenfalls für einen ersten Überblick verwendet werden kann.

Findbuch-Beispiel

Die Beispieldatei findet sich unter folgendem Link:

Optimal-Beispiel für EAD(DDB)-WGM-Findbuch (Stand: 16.01.2024)

Hinweis: Die neu eingeführten und erweiterten Elemente in EAD(DDB)-WGM sind eine Ergänzung des bestehenden EAD(DDB)-Findbuchs. Die Findbuch-Beispieldatei deckt entsprechend dem Metadatenkatalog der UAG "Erschließung" in erster Linie die Erschließungsebene "Archivale" mit den zugehörigen Metadatenfeldern ab. Zur vollständigen Abbildung archivischer Erschließungsinformationen und Erschließungshierarchien in EAD(DDB)-WGM gilt als Basis das Format EAD(DDB) (Findbuch und Tektonik). Die Beispieldateien zum Basisformat EAD(DDB) für Findbuch und Tektonik finden sich unter: 5. Beispiele und Schemata zur Validierung

Tektonik-Beispiel

Die Tektonik-Datei unterscheidet sich nicht vom übergreifenden EAD(DDB)-Format. Siehe hierzu die Beispieldatei für EAD(DDB)-Tektonik.

Schema und Validierung

Eine XML-Schemadatei (XSD 1.1) sowie Hinweise zur Validierung von EAD(DDB)-WGM im Data Preparation Tool folgen voraussichtlich 2024.

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