METS/MODS ist ein XML-Format, das verwendet wird, um digitalisierte Dokumente in ihren hierarchischen Strukturen zu beschreiben. Es entstand im Rahmen der Entwicklung von DFG-Viewer und zvdd als Lieferformat, mit dem Ziel, die Beschreibungen der Digitalisate aus verschiedenen Projekten zu vereinheitlichen und die Ergebnisse dadurch für einen breiteren Kreis nachnutzbar zu machen. Die DFG-Praxisregeln „Digitalisierung“ unterstützten dieses Format, indem sie die Verwendung von METS/MODS für die Beschreibung von Textwerken und digitalisiertem Archivgut verpflichtend vorschrieben. Entsprechend ist das Format im deutschsprachigen Raum weit verbreitet und wird nicht nur von Bibliotheken, sondern auch von Archiven verwendet, die ihre Digitalisate im Netz frei zur Verfügung stellen. Aus diesem Grund wurde METS/MODS bereits von Beginn an von der DDB als Lieferformat akzeptiert. Allerdings hat die DDB auf der Grundlage der im Kontext von DFG-Viewer und zvdd entwickelten Anwendungsprofile eigene Profile für das DDB-Lieferformat METS/MODS erarbeitet. Dabei unterscheidet die DDB zwischen einteiligen Textwerken (z. B. Monographien, Handschriften oder auch einzelne Briefe oder Akten), mehrteiligen Textwerken (z. B. mehrbändige Werke oder Zeitschriften) und Zeitungen. Zudem gelten für die in den METS/MODS Profilen von DFG-Viewer und zvdd verwendeten Elemente und Attribute in der DDB teilweise strengere Regeln, um so die Anforderungen der DDB an die Qualität der Metadaten zu erfüllen und die Nachnutzung der Daten in der DDB zu erleichtern. Vor allem unterstützt das METS/MODS-Lieferformat der DDB die Verwendung von Attributen, die es ermöglichen, URIs in den Daten zu liefern (z. B. das Attribut valueURI in dem Element mods:name). Damit unterstützt die DDB die Transformation der METS/MODS-Daten in RDF und Linked Data, da mit Hilfe der URIs aus den Werten in den Daten RDF-Instanzen generiert werden können (z. B. für Personen und Schlagwörter).

Sprechen wir von METS/MODS, so handelt es sich um ein Format, das drei verschiedene Standards miteinander kombiniert:

  • Der Metadata Encoding and Transmission Standard (METS)
  • Das DFG-Viewer Strukturdatenset
  • Das Metadata Object Description Schema (MODS)

1.1. METS

Der Metadata Encoding and Transmission Standard wurde 2001 unter Förderung der Digital Library Federation entwickelt und wird von der Library of Congress und dem METS Editorial Board gepflegt. METS ist ein XML-Format, das einerseits die Verwaltung der digitalen Objekte innerhalb einer Datenbank unterstützt und andererseits auch als Austauschformat genutzt wird. Dabei dient METS als Container, in dem neben den administrativen Eigenschaften der Texte vor allem auch die strukturellen Eigenschaften beschrieben und die verschiedenen Teile eines digitalisierten Textes zusammengeführt werden. Für die bibliographische Beschreibung dieser Teile wird nicht der METS-Standard verwendet, vielmehr verweist METS in diesem Zusammenhang auf andere Metadatenstandards wie z. B. MODS. Metadaten unter Verwendung dieser Standards können in den METS-Container eingebettet werden.

Ausgehend von dem für den DFG-Viewer entwickelten METS-Anwendungsprofil für digitalisierte Medien, das beschreibt, welche METS-Elemente in welcher Form verwendet werden müssen, damit die Anzeige im DFG-Viewer funktioniert, hat die DDB ein METS/MODS-Anwendungsprofil entwickelt, das definiert, welche METS-Elemente und Attribute in welchem Zusammenhang in der DDB verwendet werden bzw. welche Werte erlaubt sind, damit die Daten den Qualitätsanforderungen der DDB entsprechen.

1.2. Strukturdatenset / Hierarchietypen

Das Strukturdatenset ist ein kontrolliertes Vokabular, das vorschreibt, welche Werte in den METS-Daten zur Beschreibung der Struktureinheiten verwendet werden dürfen. Das Set wurde für die Anzeige der Strukturen im DFG-Viewer entwickelt und wird von der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek (SLUB) Dresden gepflegt und weiterentwickelt. Die DDB erlaubt ein eingeschränktes Set der für den DFG-Viewer geltenden Strukturdaten und hat diese mit für die DDB relevanten Strukturtypen erweitert. Das daraus erstandene Vokabular - die DDB Hierarchietypen - wurde von der DDB in xTree veröffentlicht.

1.3. MODS

Das Metadata Object Description Schema ist ein XML-Standard für die bibliographische Beschreibung von Texten, der 2002 von der Library of Congress und dem MARC Standards Office entwickelt wurde. Ziel war, für kleinere Bibliotheksanwendungen einen Standard zur Verfügung zu stellen, der reichhaltiger ist als Dublin Core, aber einfacher als MARC. Dementsprechend enthält der Standard einige Entsprechungen zu MARC-Feldern, vereinfacht diese jedoch bzw. gruppiert sie um.

Eine weitere Grundlage für das von der DDB entwickelte METS/MODS-Anwendungsprofil ist das für den DFG-Viewer und zvdd entwickelte MODS-Anwendungsprofil für digitalisierte Medien. Auch hier gilt, dass sich das METS/MODS-Anwendungsprofil der DDB auf die für die Anwendungen der DDB relevanten MODS-Elemente  und Attribute beschränkt und deren Nutzung im Rahmen der DDB beschreibt unter Berücksichtigung der von der DDB definiereten Qualitätsanforderungen.

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