Was ist die Minimaldatensatz-Empfehlung?

Museen und Sammlungen möchten die Objekte in ihren Depots und Ausstellungen mit der Öffentlichkeit teilen und Objektinformationen digital zugänglich machen. Dazu bietet sich neben der Präsentation in eigenen Online-Sammlungen die Teilnahme an Kulturportalen an. Gleichzeitig ist die Sammlungsdatenbank das Herzstück vieler Arbeitsprozesse im Museum – gut gepflegte Daten sind die Voraussetzung für die effiziente Umsetzung vieler Aufgaben.

Die FAIR-Prinzipien zeigen auf, wie die Auffindbarkeit, Anschlussfähigkeit und Wiederverwendbarkeit von Informationen über Sammlungsobjekte verbessert werden können. Die Verwendung von Standards bei der Strukturierung der Daten sowie die Nutzung von Normvokabularen und gemeinsamen Schreibregeln sind dabei von zentraler Bedeutung. Gerade Häuser mit wenigen Ressourcen schrecken vor diesen vermeintlich (zu) hohen Anforderungen zurück. Die Minimaldatensatz-Empfehlung zeigt ihnen, wo auch sie ansetzen können, um die Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit ihrer Daten zu sichern.

Die Minimaldatensatz-Empfehlung benennt daher die wichtigsten Datenfelder für die Erfassung und Publikation von Informationen zu Kulturerbe-Objekten und gibt Hinweise, wie die Felder zu füllen sind. Die praktische Umsetzung der Empfehlungen führt zu einer konsistenten Belegung der wichtigsten Datenfelder für die Identifikation und Beschreibung der Objekte sowie für die am häufigsten verwendeten Suchkriterien. 

Was sind die Ziele der Empfehlung?

Die Minimaldatensatz-Empfehlung soll kleineren und größeren Museen und Sammlungen den Weg zur Online-Veröffentlichung ihrer Daten ebnen und relevante Standards in leicht verständlicher, niedrigschwelliger Form vermitteln. Ziel ist es, das Bewusstsein für Datenqualität in den Kultureinrichtungen zu schärfen und sie bei der Online-Publikation zu unterstützen. Die Empfehlung ist für eine praxisnahe Anwendung im Museumsalltag konzipiert. 

Die Minimaldatensatz-Empfehlung soll Museen helfen, bereits an der Basis die Weichen für konsistentere und qualitativ hochwertigere Daten zu stellen, Fachvokabulare und Normdaten nach und nach in ihre Dokumentations- und Publikationspraxis zu integrieren und so ihre wertvollen Datenbestände für zeitgemäße Nutzungsszenarien mit Linked Open Data vorzubereiten.

Wer steht dahinter?

Erarbeitet wird die Empfehlung durch die AG Minimaldatensatz, die von den Fachstellen Museum und Mediathek Fotografie/Ton der Deutschen Digitalen Bibliothek (DDB) und der AG Digitalisierung der Konferenz der Museumsberatungsstellen in den Ländern (KMBL) initiiert wurde. Ebenfalls Mitglied der AG sind Vertreter*innen der Fachgruppe Dokumentation im Deutschen Museumsbund (DMB), der digiCULT-Verbund eG, von museum-digital, NFDI4Culture, digiS Berlin, des Instituts für Museumsforschung, der Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Universitätssammlungen in Deutschland sowie einzelner Museen. 

Weitere Expert*innen und Softwareanbieter*innen wurden konsultiert und ihr Feedback im aktuellen Stand der Empfehlung berücksichtigt. Im Herbst 2023 wurde die Beta-Version der Minimaldatensatz-Empfehlung veröffentlicht. Nach der Einholung und Einarbeitung von Rückmeldungen aus der Fachcommunity soll 2024 die erste offizielle Ausgabe, Version 1.0, der Empfehlung veröffentlicht werden.

Feedback willkommen!

Kommentare und Änderungsvorschläge sind herzlich willkommen. Sie werden von der AG Minimaldatensatz geprüft und werden ggf. in die Version 1.0 der Empfehlung einfließen.  

Bitte schicken Sie Ihr Feedback an: museum@deutsche-digitale-bibliothek.de

Datenfelder (Erfassung)

Datenfelder (Export)


  • No labels